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Hundehaltung heute

Noch nie wurden Hunde einerseits so geliebt und andererseits so gehasst wie heute. Mancher Hund wird vermenschlicht, frisst nur teuerstes Futter und trägt "modische Hundebekleidung", während ein anderer auf Grund der Tatsache, dass er ein Kaninchen gejagt hat zum "gefährlichen Hund" erklärt werden kann und in der Folge sein Leben an der Leine fristen muss. Beide Fälle sind Ausdruck einer völlig falschen Sichtweise auf das Wesen des Hundes! Der Hund ist kein besserer Mensch, aber auch keine gefährliche Bestie, die es zu bändigen gilt. Er ist im Sozialverband bzw. Rudel lebender Canide, Langstreckenläufer, hemmungsloser Opportunist, Domestikationsprodukt und immer noch Beutegreifer.

Der Stammvater aller Hunde ist der Wolf. Genaue

Kenntnisse seines Verhaltens sind unabdingbar für

eine artgerechte Hundehaltung und -erziehung.

Der Vorfahr aller heute existierenden Hunde, der Wolf, lebt im Familienverband mit einem komplexen Beziehungsgeflecht, der Rangordnung. Diese ist keinesfalls linear, wie früher angenommen, jedoch gibt es in jedem Rudel ein ranghöchstes Paar. Diese beiden Tiere haben einen höheren Status inne als alle anderen Rudelmitglieder. Daraus und aus der Tatsache, dass Hunde seit Jahrtausenden auf Zusammenarbeit mit dem Menschen selektiert wurden, ergibt sich der Umstand, dass Hunde die Sicherheit einer souveränen Bezugsperson brauchen. Hundehaltung ohne verlässliche und konsequente Führung des Hundes ist nicht artgerecht! Diese Bezugsperson muss dem Hund klare Grenzen setzen, aber ihm auch Freiräume gewähren.

Nur wenige Hunde haben heute noch eine ihrer

genetischen Bestimmung entsprechende Arbeit.

Jahrhundertelang wurden Hunde nur gehalten, weil sie eine Aufgabe zu erledigen hatten. Die Schäfer, Jäger und Bauern hatten keine Schwierigkeiten, ihren Hunden Grenzen zu setzen, da die Tiere für sie einsetzbar und zuverlässig sein mussten. Für den modernen Hundehalter wird der Balanceakt zwischen Kontrolle und Freiheit seines Hundes immer schwieriger. Findet der Hund jedoch keine Führungsperson, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seine Probleme selbst zu lösen. Er entscheidet, wer "sein" Haus betreten darf oder versucht Angst einflößende Hunde und Menschen fernzuhalten. Die Folge sind Hunde, die zwar "Sitz" und "Platz" beherrschen, aber sozial völlig entgleist sind. Am Ende der Karriere eines solchen "Familienhundes" steht häufig die Abgabe im Tierheim.

Den Hundehaltern ist meist kein Vorwurf zu machen, haben sie doch häufig alles in ihrer Macht stehende versucht. Durch Unmengen von Hundebüchern und immer neue, teilweise im Gegensatz zueinander stehende Erziehungsphilosophien, meist in Verbindung mit dem Verkauf von Hilfsmitteln, die eine einfachere und "sanftere" Hundeerziehung versprechen, wird zur Verwirrung beigetragen.

Mein Ziel

Ich möchte Hundehaltern helfen, die Fähigkeit zu entwickeln, ihrem Hund Sicherheit zu geben, ihm den nötigen Freiraum zu gewähren, ihn in Konfliktsituationen aber auch souverän begrenzen zu können. Dabei bin ich kein Verfechter einer bestimmten Erziehungstechnik. Vielmehr soll für jedes Mensch - Hund - Gespann die beste Methode gefunden werden. Abgestimmt auf die Fähigkeiten des Halters und die Veranlagungen des Hundes stelle ich ein individuelles Trainingsprogramm zusammen. Aus diesem Grund biete ich auch keinen Gruppenunterricht, sondern nur Einzelstunden an. Ziel der Beratung ist die Herstellung einer harmonischen Mensch - Hund - Beziehung geprägt von Verständnis für das Wesen des Hundes.

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